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Der Wirtschaftsverkehr Deutschland-Schweiz zu Beginn des Jahres 2021

Der Aussenwirtschaftsverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz ist erheblich vom Einbruch der Konjunktur durch die Corona-Pandemie betroffen. Das zeigt auch das Aussenhandelsergebnis zwischen Deutschland und der Schweiz im Jahr 2020.

Der Aussenhandel Deutschland-Schweiz 2020
Der Aussenwirtschaftsverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz ist erheblich vom Einbruch der Konjunktur durch die Corona-Pandemie betroffen. Das zeigt auch das Aussenhandelsergebnis zwischen Deutschland und der Schweiz im Jahr 2020. Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und der Schweiz schloss 2020 mit einem wertmässigen Rückgang von - 8,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser kräftige Einbruch ist zwar nur halb so gross  wie zur Finanzkrise im Jahr 2009, doch mit CHF 89,8 Mrd. liegt der Güteraustausch praktisch wieder auf gleichem Niveau wie vor elf Jahren.

Die meisten Branchen stark betroffen
Die Exporte der Schweiz nach Deutschland gingen um - 8,4 % zurück und die Importe der Schweiz aus Deutschland fielen um - 8,2% unter das Vorjahr. Die Betrachtung der wichtigsten Warenarten im Handelsaustausch der Schweiz mit Deutschland zeigt jedoch starke Einschnitte in fast allen Warenarten. Nur der relativ hohe Anteil an Pharmaprodukten, insbesondere beim Export der Schweiz nach Deutschland und deren geringer Einbruch wirkten mildernd auf das negative Gesamtergebnis. Die Werte im Einzelnen:

Exporte der Schweiz nach Deutschland 2020 nach Anteil und Veränderung zum Vorjahr in Mrd. CHF

  • Chemische und pharmazeutische Produkte 42,8% und - 2,6%
  • Maschinen, Anlagen, Elektronik 16,9% und - 11,8%
  • Metalle und Metallwaren 9,9% und - 14,9%
  • Präzisionsinstrumente, Uhren 10,5% und - 13,0%

Importe der Schweiz aus Deutschland 2020 nach Anteil und Veränderung zum Vorjahr in Mrd. CHF

  • Chemische und pharmazeutische Produkte 27,4% und + 6,0%
  • Maschinen, Anlagen, Elektronik 17,2% und - 10,1%
  • Metalle und Metallwaren 11,0% und - 13,3%
  • Fahrzeuge 12,4% und - 1,3%

Deutschland wichtigster Handelspartner der Schweiz
Deutschland blieb auch 2020 der wichtigste Handelspartner der Schweiz und steht in der Rangliste der wichtigsten Export- und Beschaffungsmärkte an erster Stelle. 17,9 % der Schweizer Exporte wurden 2020 nach Deutschland geliefert und 27,1 % der Schweizer Importe wurden aus Deutschland bezogen.

Dienstleistungsverkehr kommt nahezu zum Erliegen
Insbesondere der unternehmensnahe Dienstleistungsverkehr, der in der Grössenordnung eines Drittels des Warenverkehrs zwischen Deutschland und der Schweiz zu veranschlagen ist, musste massive Rückschläge hinnehmen. Während im ersten Lockdown bestehende Aufträge aus der Zeit vor der Pandemie noch fertiggestellt werden konnten und während des Sommers die zurückgenommenen Reiseeinschränkungen eine gewisse Dienstleistungserbringung wieder ermöglichten, traf der zweite Lockdown die Dienstleistungserbringer verheerend. Die bestehenden Quarantäne- und Testpflichten haben den grenzüberschreitenden Geschäftsreiseverkehr nahezu zum Erliegen gebracht. Aufträge werden aus Unsicherheit darüber, ob diese fertiggestellt werden können, entweder verschoben oder erst gar nicht angenommen.

Aussichten: Verhaltene Zuversicht der Mitglieder der Handelskammer Deutschland-Schweiz
Eine Mitgliederbefragung zu Beginn des Jahres 2021 zeigt trotzdem eine verhaltene Zuversicht bezüglich der Geschäftslage und den Aussichten für die kommenden zwölf Monate. Ein Viertel rechnet mit steigenden Umsätzen und über die Hälfte geht davon aus, die Umsätze zumindest halten zu können. 40% schätzen ihre Geschäftslage aktuell als gut und immerhin rund die Hälfte noch als befriedigend ein.

Das veränderte Geschäftsumfeld in der Corona-Pandemie hat vielen Firmen dennoch arg zugesetzt. Bei den in der Schweiz domizilierten Firmen fielen die Umsatzrückgänge bei den meisten in der Grössenordnung von Minus 0 bis 10% und von 10 bis 25% aus. Die in Deutschland Domizi-lierten waren noch etwas stärker betroffen. Hier meldeten die meisten einen Umsatzrückgang in der Spanne von 10% bis 25% und 25% bis 50%.

Bezüglich der Exporterwartungen ins jeweilige Nachbarland in den kommenden 12 Monaten befragt zeigt sich eine ähnliche Einschätzung.

Immerhin rechnen, ungeachtet dessen, dass 2020 bereits grosse Umsatzeinbussen hingenommen werden mussten, bei den in der Schweiz domizilierten Mitgliedern 20% mit einem weiteren Rückgang des Exports und bei den in Deutschland domizilierten Mitgliedern sogar 30%.

Einschränkung der Geschäftsreisemöglichkeiten eines der grössten Probleme
Die grössten Probleme bereiten gemäss Antworten in der Umfrage die Einschränkungen der Geschäftsreisemöglichkeiten und die Entsendung von Mitarbeitenden über die Grenze. Dies meldeten über Zweidrittel. Der Nachfrageeinbruch, die Stornierung oder Verschiebung von Aufträgen und Investitionen wirken sich ebenfalls sehr belastend aus. Grosse Sorgen bereitet auch die Absage von Messen und Veranstaltungen und damit die Beeinträchtigung der angestammten Akquisitionswege. Ein Drittel kämpft zudem mit Liefer- und Logistikproblemen.

Deutschland wichtigster Beschaffungsmarkt bei der Suche nach neuen Lieferquellen
Ein gewisser Trend zum «Reshoring» scheint zumindest kurzfristig einzusetzen. Dabei konzentrieren sich die Mitglieder mit Domizil in Deutschland zu 80% auf den Heimmarkt, gefolgt von der Schweiz 43%, Österreich und Italien (je 37%). Die Mitglieder mit Domizil in der Schweiz schauen bei der Beschaffung zuerst auf Deutschland (76%), dann auf den Heimmarkt Schweiz 55%, gefolgt von Tschechien 27% und Italien 24%.

Kontakt:
Ralf J. Bopp, Direktor
+41 44 283 61 50
ralf.bopp@handelskammer-d-ch.ch
www.handelskammer-d-ch.ch

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