Überfliegerin – die Aviatikbranche im Glarnerland
Im Kanton Glarus wächst ein dynamischer Standort für Luftfahrttechnologien – mit direkter Anbindung an den Wirtschaftsraum Zürich, einem strategisch gelegenen Flugplatz und Hightech-Firmen, die an der Zukunft des Fliegens tüfteln.
Beispielhaft dafür ist Anavia. Das Glarner Start-up entwickelt und produziert hochpräzise VTOL-Systeme (Vertical Take-Off and Landing) – also Drohnen, die wie Helikopter starten und schwere Lasten über weite Distanzen transportieren. Die Zielgruppe: Industrie, Behörden und Logistikunternehmen. Entwickelt und gebaut wird in Mollis – mit kurzen Wegen zu Hochschulen, Zulieferern und Prüfanstalten. Der HT-100, das aktuelle Flaggschiff von Anavia, fliegt bis zu sechs Stunden, trägt 60 Kilogramm Nutzlast und eignet sich ideal für Einsätze wie Überwachung, Infrastrukturinspektionen oder Such- und Rettungsmissionen.
Co-Gründer Jon Andri Jörg über die Standortwahl: «Glarus eignet sich hervorragend für unsere Bedürfnisse. Wir erhalten Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften. Und die Nähe zum Flugplatz Mollis bietet einen idealen Standort für Produktion und Tests.»
Ein weiteres Start-up hat sich 2025 bewusst für den Standort Glarus entschieden: Marenco Aviation arbeitet an einer neuen Generation leichter Helikopter mit Fokus auf alternative Antriebssysteme. Ein bewährter Player ist die Rega, die seit 2010 in Mollis eine eigene Basis betreibt. Die strategisch günstige Lage erlaubt schnelle Einsätze im alpinen Raum. Der Ausbau zur permanenten Basis zeigt, wie zentral der Standort für die Luftrettung geworden ist.
Flugplatz Mollis: mehr als ein Flugfeld
Fliegen hat im Glarnerland Tradition: Bereits 1939 pilgerten Tausende zum ersten Flugtag in Mollis. Heute verbindet der Flugplatz Mollis Aviatik, Industrie, Freizeit und Naherholung. Ein lebendiges Areal – und ein Motor der regionalen Entwicklung. Bereits heute sind rund 150 Arbeitsplätze direkt mit den hier ansässigen Unternehmen verbunden.
Seit 1972 fliegt die Heli-Linth AG Touristen über Gletscher, versorgt Alphütten, transportiert Material – oder rettet gelegentlich Kühe aus unwegsamem Gelände. Für ein umfassendes Flugzeug-Management sorgt die international tätige Linth Air Service AG, die seit über 20 Jahren am Standort verankert ist. Auch die Flugschule Ecoflight hebt hier ab. Und mit der Kopter Group AG, die in Mollis an der Entwicklung des einmotorigen AW09 arbeitet, ist der Flugplatz zugleich Bühne für die Luftfahrttechnik von morgen.
Mollis vereint, was Luftfahrtunternehmen brauchen: grosszügige Flächen für neue Ansiedlungen, eine Piste für Testflüge und ein technikfreundliches Umfeld mit kurzen Wegen zwischen Montagehallen und Rollfeld. Hinzu kommt die Nähe zu Zulieferbetrieben und Hochschulen, die den Zugang zu Innovation, Know-how und Fachkräften sicherstellt.
Eigentümerin des Areals ist die Gemeinde Glarus Nord, betrieben wird es von der Mollis Airport AG. Gemeinsam mit den ansässigen Firmen entwickeln sie den Standort kontinuierlich weiter. Ein Masterplan sorgt für langfristige Planungssicherheit und schafft die Basis für weiteres Wachstum. Dass der Standort gefragt ist, zeigt sich an den laufenden Projekten: Die Rega errichtet hier ihre neue Basis, Ecoflight investiert mit dem Neubau eines Hangars in eine erfolgreiche Zukunft.
Schritt für Schritt entwickelt sich Mollis zu einem Luftfahrtstandort mit Strahlkraft – und zu einem Umfeld, das Unternehmen eine einmalige Chance bietet, im Aviatik-Cluster der Zukunft durchzustarten.
Teil des grössten Luftfahrtclusters der Schweiz
Ein zusätzlicher Pluspunkt: Die Luftfahrtakteure in Glarus können Teil des Swiss Aerospace Cluster (SAC) werden. Mit rund 170 Mitgliedern aus Industrie, Forschung, Dienstleistung und Verwaltung ist der SAC das grösste Luft- und Raumfahrtnetzwerk der Schweiz. Das Ziel: Informationsaustausch, Wissenstransfer und die Nutzung von Synergien – um damit die Innovationskraft der Branche zu stärken. Nicht nur innerhalb des Kantons, sondern schweizweit.
Präzision, Qualität, Höhenflüge – auch für Zulieferer
Dass die Region ideale Bedingungen für die Entwicklung, Produktion und die Erprobung neuer Luftfahrtsysteme bietet, zeigt sich im Vorhandensein diverser Zulieferbetriebe. Neben den Fluggeräten selbst entstehen in Glarus auch hochwertige Produkte in den Bereichen Antriebstechnik, Elektronik, Leichtbau und Engineering.
Ein wichtiger Akteur ist dabei die Sauter Bachmann AG in Netstal. Der Spezialist für Präzisionszahnräder und komplette Antriebssysteme ist ein zentraler Lieferant für namhafte Helikopter- und Flugzeughersteller und deren Zulieferbetriebe. So finden sich Produkte von Sauter Bachmann in Landeklappenantriebssystemen der Pilatus PC-12, in Triebwerken der F/A Hornet Programme oder als hochpräzise Verzahnungskomponenten im AW09 von Kopter.
In Murg SG am nahegelegenen Walensee fertigt LBC Composites hochfeste Faserverbundbauteile für die Luftfahrt. Als spezialisierter Leichtbau-Zulieferer steigert das Unternehmen die Wertschöpfungstiefe in der Region.
Ein Standort mit Zukunft
Warum Glarus? Weil hier Platz ist – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Für visionäre Unternehmen, die wachsen wollen. Für Ideen, die fliegen sollen. Dank der revidierten Nutzungsplanung der Gemeinde Glarus Nord stehen mehrere Hektaren neues Bauland zur Verfügung. Die Flächen sind zentral gelegen, hervorragend erschlossen und bieten ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis – gerade im Vergleich zu anderen Standorten in der Schweiz. Zugleich garantiert die Nähe zu Zürich beste Erreichbarkeit – ob mit dem Auto, per Bahn oder auf dem Luftweg.
Einer der schweizweit attraktivsten Steuersätze und nicht zuletzt die hohe Lebensqualität in einem natürlichen Umfeld sind gute Gründe für das Glarnerland. Nicht nur als Standort für Unternehmen, auch als Lebensmittelpunkt für Fachkräfte. Hier entsteht neuer, moderner und bezahlbarer Wohnraum. Hier haben die Menschen die Möglichkeit, dort zu leben, wo sie arbeiten: das Mittagessen mit der Familie zu geniessen, nach Feierabend die Natur zu erleben – und das alles bei tiefen Lebenshaltungskosten und in einem sicheren, gesellschaftlich intakten Umfeld. So verbindet das Glarnerland die wirtschaftliche Stärke der «Greater Zurich Area» mit naturnaher Lebensqualität.
Setzen Unternehmen auf den Standort Glarnerland, können sie auf die Kontaktstelle für Wirtschaft zählen: von der persönlichen Beratung über die Vernetzung und das Beziehungsmanagement bis hin zur Innovationsförderung. Wer heute in Glarus investiert, ist nicht nur Teil eines Innovationsclusters – sondern gestaltet ihn aktiv mit.
