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Navigieren durch turbulente Gewässer: Der deutsch-schweizerische Handel im Jahr 2023

Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und der Schweiz war im Jahr 2023 rückläufig und nahm um -8,5 % auf 99,0 Mrd. CHF ab. Noch im Vorjahr wurde, gestützt durch Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie, ein Allzeitrekordwert von 108,0 Mrd. CHF erzielt. Die Exporte der Schweiz nach Deutschland gingen um –2,5 % auf 42,7 Mrd. CHF zurück, während die Importe gar um -12,3 % gegenüber dem Vorjahr auf 56,3 Mrd. CHF zurückfielen. Der Güteraustausch stand damit ganz im Zeichen der weltweit sich heterogen entwickelten Konjunktur und strukturellen Veränderungen der globalen Märkte. 

Während die USA und China ein substanzielles Wachstum erzielen konnten, entwickelte sich die Wirtschaft in Europa gedämpft. Insbesondere in Deutschland glitt die Konjunktur in eine schwache Rezession ab, was spürbar Nachfragerückgänge für die Schweizer Exportwirtschaft nach sich zog.

Exporte der Schweiz nach Deutschland 2023 und Veränderung zum Vorjahr in Prozent
Chemie-Pharma Produkte                                         16,14 Mrd. CHF und      - 1,3 %
Maschinen, Anlagen, Elektronik                                 7,83 Mrd. CHF und     + 1,6 %
Präzisionsinstrumente, Uhren, Bijouterie                 4,74 Mrd. CHF und       - 1,2 %
Metalle und Metallwaren                                             4,73 Mrd. CHF und     - 11,6 %
Textilien, Bekleidung, Schuhe                                    2,19 Mrd. CHF und      + 1,6 %

Importe der Schweiz aus Deutschland 2023 und Veränderung zum Vorjahr in Prozent
Chemie-Pharma Produkte                                        13,23 Mrd. CHF und      - 12,3 %
Maschinen, Anlagen, Elektronik                                  9,9 Mrd. CHF und      + 2,1 %
Fahrzeuge                                                                    7,33 Mrd. CHF und     + 13,3 %
Metalle und Metallwaren                                             6,31 Mrd. CHF und     - 11,5 %
Energieträger                                                               4,86 Mrd. CHF und     - 53,1 %

Deutschland blieb auch 2023 der wichtigste Handelspartner der Schweiz und steht in der Rangliste der wichtigsten Beschaffungsmärkte an erster Stelle und ist der zweitwichtigste Exportmarkt, nach den USA. 15,6 % der Schweizer Exporte wurden 2023 nach Deutschland geliefert und 24,9 % der Schweizer Importe wurden aus Deutschland bezogen. Mit der Stagnation der Globalisierung und der Verschiebung der Handelsströme im Welthandel ist eine stärkere Anteilsverschiebung der Importe und Exporte der Schweiz, vor allem zugunsten der asiatischen Länder und im Export zu den USA, festzustellen. Erstmals seit 1954 lösten die USA im Jahr 2021 Deutschland als grössten Exportmarkt der Schweiz ab, eine Folge der immer stärkeren Konzentration der Schweizer Exporte auf die Pharma- und Chemiebranche, welche inzwischen 62 % der Exporte in die USA ausmachen. Aus Sicht der deutschen Wirtschaft zählt die Schweiz zu den weltweit wichtigsten Handelspartnern. 2023 ist sie das 9. wichtigste Exportland und der 10. wichtigste Beschaffungsmarkt.

Über 50 % des Handelsaustausches betreffen Rohstoffe, Halbfabrikate, Zulieferprodukte und Investitionsgüter. Hierin werden die tiefgehende grenzüberschreitende Wertschöpfungskette und die enge gegenseitige Verflechtung der Wirtschaft sichtbar. Hinzu kommen Dienstleistungsexporte und -importe, welche heute die Grössenordnung von über 40 % des Handelsaustausches ausmachen. Die gegenseitige Bedeutung der Wirtschaftspartner manifestiert sich auch in der Höhe der Direktinvestitionen, die jeweils einen Bestand von 
ca. 50 Mrd. EUR erreicht haben.

Die Handelskammer Deutschland-Schweiz begrüsst den Neustart der Verhandlungen und betont die Notwendigkeit, diese schnellstmöglich erfolgreich abzuschiessen. Ralf Bopp, Direktor der Handelskammer Deutschland – Schweiz betont: «Die Unsicherheit in den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU und die Erosion der bilateralen Abkommen muss schnell beendet werden». Der langjährige grosse Erfolg und die enge wirtschaftliche Verzahnung zwischen der deutschen und der Schweizer Wirtschaft wären ohne den freien Austausch von Produkten, den Abbau von tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen, den freien Personenverkehr sowie die gegenseitige Anerkennung von Prüfzertifikaten und Berufsqualifikationen nicht möglich gewesen. Hierfür sind ein gegenseitiger offener Marktzugang und verlässliche Spielregeln auch in Zukunft erforderlich.

Mit einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen verbindet die Handelskammer die Hoffnung, dass damit die Basis für einen wieder leichteren Marktzugang in vielen Branchen, eine Intensivierung der Zusammenarbeit in neuen Bereichen und die Beschleunigung der Kooperation in Forschung und Entwicklung geschaffen wird.

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Ralf J. Bopp
Ralf J. Bopp
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