Deutschland verteidigt 2016 seine Stellung als grösster Handelspartner der Schweiz
Deutschland ist 2016 wichtigster Handelspartner der Schweiz. Nach Jahren des Rückgangs im Aussenhandel der beiden Länder haben sich die Handelsanteile im vergangenen Jahr wieder stabilisiert. Die grenzüberschreitende Vernetzung nimmt zu.
In der Summe verzeichneten Importe und Exporte ein Plus von 5,5% auf einen Wert von 88, 2 Mrd. CHF. Damit hat Deutschland einen fast doppelt so hohen Anteil am Aussenhandel der Schweiz wie die USA, welche an zweiter Stelle folgen und einen dreimal so hohen Anteil wie Italien auf Rang 3. Es folgen Frankreich und China auf Rang 4 und 5.
Deutschland verteidigt damit seine Stellung als wichtigster Exportkunde und Beschaffungsmarkt für die Schweiz mit stabilen Handelsanteilen gegenüber dem Vorjahr: 18,8% der Schweizer Exporte wurden 2016 nach Deutschland geliefert und 28% der Schweizer Importe kamen aus Deutschland.
Die Importe erhöhten sich zum Vorjahr um 3,3 % auf 48,5 Mrd. CHF und die Exporte um 8,3% auf 39,7 Mrd. CHF.
Die Handelskammer Deutschland-Schweiz geht davon aus, dass die Bedeutung des Exportmarktes Deutschland für die Schweizer Wirtschaft auch in Zukunft kaum abnehmen wird, auch wenn Märkte wie USA und China in den vergangenen Jahren deutlich an Gewicht gewonnen haben. Gerade für die vielen kleinen und mittelständischen Exportfirmen bieten die Marktnähe, ähnliche Geschäftsgepflogenheiten und nicht zuletzt die Kontrakt- und Zahlungssicherheit, klare praktische Vorteile. Die Erwartung in die positive Entwicklung manch weit entfernter Exportmärkte hat sich, wie die Kammer mitteilt, oft nicht erfüllt. In vielen Fällen lohne sich eher der Ausbau der Marktposition in Deutschland oder anderen angestammten Exportmärkten, als zum Beispiel Qualitäts- und Zahlungsausfallrisiken in Kauf zu nehmen. Für Einkäufer in Deutschland ist die Schweiz keine unbedeutende Quelle: Immerhin liegt die Schweiz auf Platz 7 im Ranking der wichtigsten Beschaffungsmärkte Deutschlands weltweit.
Die grössten Exportbranchen der Schweiz setzten denn auch auf den Export in Richtung Deutschland und konnten ihren Absatz 2016 steigern: Die chemische-pharmazeutische Industrie mit 15,3%, Maschinen, Apparate, Elektronik mit 2,4% und Metalle und Metallwaren mit 3,1%.
Die Handelskammer rechnet in Zukunft noch mit einer weiteren Vernetzung der schweizerischen und deutschen Wirtschaft. Bereits heute haben Zulieferprodukte und Investitionsgüter, welche unter beiden Ländern gehandelt werden, einen Anteil von über 50%. Dabei werden bis auf Automobile aus Deutschland und Uhren und Präzisionsinstrumente aus der Schweiz, praktisch die gleichen Warenarten über die Grenze geliefert. Der Trend zur Digitalisierung wird die grenzüberschreitenden Wertschöpfungsketten sehr wahrscheinlich weiter intensivieren. Die notwendigen Voraussetzungen wie qualifizierte Arbeitskräfte, Automatisierungsgrad, Innovationskraft und Kapital sind in beiden Ländern bestens vorhanden.
Im Ausblick für 2017 erwartet die Handelskammer einen Zuwachs des Aussenhandels Deutschland – Schweiz in Höhe von 4%.
 
                             
                             
                     
                     
                     
                     
                    


 
                         
                 
                 
                 
                
